Rückgewinnung und ökologische Optimierung kommunaler Flächen - Schaffung neuer Lebensräume für Insekten

Blühwiesen und naturnahe, artenreiche Randstrukturen verschwinden zunehmend aus unserer Kulturlandschaft. Sie stellen aber wichtige Lebensräume für Insekten sowie deren Artenvielfalt und Häufigkeit dar. Der Kreis Soest stellt sich mit dem Projekt "Rückgewinnung und ökologische Optimierung kommunaler Flächen - Schaffung neuer Lebensräume für Insekten" dem Problem, dass immer weniger Wegesäume in der ackerdominierten Landschaft im Kreis Soest geeignete Lebensräume für Insekten darstellen.

Die fünf Kommunen Bad Sassendorf, Geseke, Soest, Welver und Wickede (Ruhr) sind Kooperationspartner.

Ziele des Projekts:

  • Aussaat und Vermittlung der Bedeutung mehrjähriger, gebietseigener Wildpflanzenmischungen oder der Mahdgutübertragung entlang von Feld- und Wegrändern, außerhalb des Ackers mit Hilfe von Landwirtinnen und Landwirten.
  • Arten- und blütenreichere Gestaltung von Wegesäumen in der Agrarlandschaft und Sicherung der Strukturvielfalt in den Agrarräumen.
  • Gewinnung von Flächen für den Naturschutz und den Biotopverbund durch ihre ökologische Aufwertung.
  • Erstellung und Pflege eines Katasters hochwertiger Wegesäume.
  • Zusammenarbeit mit dem Naturschutz und der Landwirtschaft.
  • Vorträge und Führungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Umweltbildung.
  • Nachhaltige Bildungsarbeit mit Schulen: Kombination theoretischer Unterrichtseinheiten und praktischer Tätigkeiten, beispielsweise durch Handaussaat oder Mahdgutaufnahme.
  • Einbeziehung lokaler Akteure im Rahmen von Pflegepatenschaften für Flächen.
  • Entwicklung von Pflegekonzepten für neu angelegte oder vorhandene ökologisch wertvolle Wegesäume, um kostbare Lebensräume für Insekten dauerhaft zu erhalten.
  • Erstellung von Handlungsempfehlungen für Städte und Gemeinden in ganz Deutschland auf Basis der Projekterfahrungen.

Das Modellprojekt mit bundesweiter Ausstrahlung läuft bis Oktober 2024 und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Aktuelles

September 2023: Erneute Umweltbildungsmaßnahme mit Schülerinnen und Schülern der Hannah-Arendt -Gesamtschule Soest.

Diesmal wurde mithilfe moderner Technologien die durch die Schülerinnen und Schüler geschaffene Blühfläche begutachtet. Es konnten viele verschiedene Blütenpflanzen bestimmt werden und ihre Bedeutung für die Biodiversität aufgezeigt werden. Dazu gab es Informationen zum dramatischen Insektenrückgang und deren gravierenden Auswirkungen auf uns alle. Zudem wurden Möglichkeiten aufgezeigt, selber aktiv zu werden und etwas gegen den Artenschwund zu tun. Inspiriert von den Erlebnissen soll nun ein weiterer Blühstreifen direkt an der Hannah-Ahrend-Gesamtschule angelegt werden. Weitere Informationen zu dieser Umweltbildungsmaßnahme finden Sie auf der Homepage der Schule.

August 2023: Die Saat ist aufgegangen – Die Mahdgutübertragung in Kooperation mit Schülerinnen und Schülern der Hannah-Arendt -Gesamtschule Soest im vorigen Jahr ist ein voller Erfolg geworden. Jetzt blühen unter anderem Wilde Möhre, Schafgabe, Kornblume und der Wilde Mohn und locken mit ihrem zahlreichem Flor Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten an, die sich an dem Nektar der Blüten laben.

Juni 2023: Blaue Blütenpracht – Die leuchtend blauen Blüten des gewöhnlichen Natternkopfs bieten zahlreichen Hummeln, Bienen, Schwebfliegen und Faltern ein reichhaltiges Nahrungsangebot.

Oktober 2022: Umweltbildungsmaßnahme Mahdgutübertragung -  In Kooperation mit einer 8. Schulklasse der Hannah-Arendt-Gesamtschule Soest wurde an der Außenstelle des Umweltamtes eine Mahdgutübertragung durchgeführt. Dafür wurde zunächst eine bestehende Blühfläche zur Hälfte abgemäht und die andere Hälfte zwecks Überwinterungshabitat für verschiedene Insektenarten stehen gelassen. Das in etwa auf 20 cm Höhe abgeschnittene Mahdgut wurde von den Schülern zusammengeharkt und auf eine weitere, zuvor gefräste Fläche, übertragen. Wenn alles läuft wie geplant, geht die Saat auf und es entwickelt sich eine neue Blühfläche mit heimischen Pflanzen zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt.

September 2022: Saumstreifen im Spätsommer - Wenn am Ende des Sommers die Feldfrüchte geerntet werden verlieren viele Tiere Ihr Zuhause. Die angelegten Wegsäume bieten in dieser Jahreszeit zahlreichen Arten wichtige Rückzugsorte und Lebensraum.

August 2022: Feldsaum in Blütenpracht – Die Wegsäume aus der Frühjahrseinsaat entwickeln sich prächtig. Das üppige Blütenmeer bildet ein reichhaltiges Angebot an Nahrung und Lebensraum für zahlreiche heimische Tierarten.

Juni 2022: Die Brennnessel als Kinderstube – Die Raupen des Tagpfauenauges fühlen sich auf der Stickstoff liebenden Wildstaude besonders wohl.

Mai 2022: Blühaspekt - Feldsaum in der Soester Feldflur, Kinderstube vieler heimischer Pflanzen und Tiere. 

Mai 2022: Es blühen lassen - die diesjährige Frühjahrsaussaat ist abgeschlossen, jetzt lässt sich nur noch auf genügend Niederschlag hoffen. Die Projektleitung bedankt sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. 

April 2022: Umweltbildung - eine Grundschulklasse aus dem Soester Süden unterstützt tatkräftig bei der Anlage eines zurückgewonnenen Feldsaumes. Nebenbei haben die SchülerInnen wertvolles Wissen über die heimische Artenvielfalt gelernt. 

Oktober 2021: Neue Projektleitung - ab sofort sind Anne-Katrin Biermeyer und Lutz Schulte-Overbeck Ansprechpersonen im Projekt. Wir bedanken uns bei Lena Loerbroks für die gute Vorarbeit.

August 2021: Feldfluraspekt im August - gemähte Wegränder; wenig Aufwuchs; kaum Blühaspekt. So fehlen wichtige Lebens- und Rückzugsräume für Insekten und andere Tier- und Pflanzenarten

Juni 2021: Grüner Scheinbockkäfer, an den ausgeprägten Schenkel kann man erkennen, dass es sich um ein Männchen handelt. Er ist ein Pollenfresser und bestäubt so die Blüten - hier eine Ackerwinde. 

Juni 2021: Kleiner Fuchs. "Eigentlich einer unserer häufigsten Tagfalter, aber in den zurückliegenden Jahren auffällige Abnahme. Und das obwohl die Futterpflanze der Raupen, die Brennnessel ja noch in Mengen zur Verfügung steht." (Dr. H. Vierhaus, ABU) 

Juni 2021: Na, wen haben wir denn hier? Es handelt sich um die Raupe eines Tagpfauenauges. Fast ausschließlich von Brennnesseln ernährt sich die Raupe. Der Falter ist dagegen nicht mehr so wählerisch, was seine Futterpflanzen angeht. 

Juni 2021: Der Pinselkäfer fliegt von Blüte zu Blüte und ernährt sich von den Pollen - hier einer Schafgarbe. Mit seiner Färbung erinnert der Käfer an die einer Hummel und schützt sich so vor Fressfeinden. Verwand ist er jedoch mit dem Maikäfer. 

Juni 2021: Hummeln gelten als einer der effektivsten Bestäuber, vor allem im Obst- und Gemüseanbau. So freuen wir uns, dass hier ein Exemplar auf dem angelegten Wildblumensaum ihrer Arbeit nach geht. 

Februar 2021: Winterimpressionen, das heimische Saatgut schlummert unter der Schneedecke und wartet geduldig auf die Frühjahrssonne, die das Saatgut keimen lässt. Um die Sprösslinge wird es im Frühsommer summen und brummen. 

November 2020: Die Hochstaudenflur soll überjährig stehen bleiben - die Insekten freuen sich über das Winterquartier, denn hier überwintern zum Beispiel Wildbienen im Stängel der Stauden und Gräser. 

Oktober 2020: Die ersten Landwirte und Landwirtinnen im Projektgebiet beginnen tatkräftig mit der Aussaat des ersten blühenden Wegsaums. Im Frühjahr steht der Wegsaum in voller Blüte und bietet Insekten eine Nahrungsquelle sowie Rückzugs-, Fortpflanzungs- und Überwinterungsmöglichkeiten. 

Oktober 2020: Kommunale Flächen werden mit Pflöcken markiert, um die Grenze zwischen Ackerfläche und kommunalen Wegsaum zu verdeutlichen. Damit ein Feldsaum als Lebensraum entstehen kann darf dieser nicht durch die angrenzende Bewirtschaftung beeinträchtigt werden. 

Hinweis

Diese Website gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.

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