Breitbandausbau – schnelles Internet für unterversorgte Gebiete
Der Kreis Soest und seine 14 Kommunen möchten alle Gewerbe- und Ortslagen per zukunftssicherer Glasfaser an das Internet anbinden. Ein Teil dieses Breitbandausbaus wird vom Bund und vom Land NRW gefördert. Bei allen nicht förderfähigen Gebieten wird im Kreis Soest der privatwirtschaftliche Ausbau durch Telekommunikationsunternehmen angestoßen und begleitet.
Welche Vorteile hat ein Glasfaseranschluss?
Bei einem Glasfaseranschluss ist, egal wie viele Häuser angeschlossen werden, die Datenübertragungsrate immer konstant und im Vergleich zu anderen Anschlussmöglichkeiten viel schneller. Nur mit einem Glasfaseranschluss ist die Zukunftsfähigkeit für Ihr Gebäude gesichert.
In einem kurzen Video auf unserem Youtube-Channel haben wir alle Gründe aufgeführt, warum sich der Kreis Soest für einen flächendeckenden Glasfaserausbau für jeden Haushalt einsetzt.
Überblick gigabitfähiger Anschlüsse
Mit den beiden Breitband-Technologien Glasfaser bis in das Haus (FTTB) und TV-Kabel (HFC) können Bandbreiten von bis zu 1.000 MBit/s im Download erreicht werden, die sogenannte "Gigabitfähigkeit". Wie gut die Versorgung im Kreis Soest bereits jetzt ist, zeigt die Tabelle.
Zehn Telekommunikationsunternehmen (TKU) bauen aktuell im Kreis Soest ihre Glasfasernetze aus und es herrscht bei den TKU eine hohe Dynamik, weiter in unsere Region zu investieren. Zusätzliche Förderung würde diese Dynamik bremsen. Unser Ziel ist es, bis 2030 für alle Haushalte im Kreis Soest ein Angebot zu schaffen auch an zukunftsfähige Glasfaser angeschlossen zu werden.
Aktueller Stand des Glasfaser Breitbandausbaus
Um im Kreis Soest den Glasfaserausbau voran zu bringen, werden für die unterversorgten Bereiche aktuell zwei Förderanträge, der sogenannte 3. Call und der 6. Call (Aufrufe) des Bundes und für die restlichen Bereiche viele privatwirtschaftliche Ausbaugebiete bearbeitet. Für den Austausch mit den Telekommunikationsunternehmen (TKU) und um die eigenwirtschaftlichen Ausbauinteressen und gegenseitige Erwartungshaltungen zu benennen, führen wir permanent Branchendialoge mit den TKU durch.
Der Glasfaser.Atlas.Kreis Soest gibt Ihnen einen Überblick über den aktuellen Stand des Glasfaserausbaus im Kreis Soest. Ob von den Bundesförderanträgen oder durch den privatwirtschaftlichen Eigenausbau der unterschiedlichen TKU. Durch einen Klick auf das Ausbaugebiet werden weitere Informationen dazu angezeigt.
Häufig gestellte Fragen:
Was bedeutet 3. Call und 6. Call (bzw. 3. und 6. Aufruf)?
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat seit dem Jahr 2015 insgesamt 6 Förderaufrufe (Call) gestartet, dass den modernen Glasfasernetzausbau in den Städten und auf dem Land unterstützen soll. Ziel ist eine flächendeckende Versorgung mit leistungsstarken und stabilen Glasfasernetzen für alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, die die Förderungsvorgaben erfüllen. Mehr Infos zu den Bundesförderprogrammen gibt es auf der Internetseite des Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
Der Kreis Soest hat sich bei den Förderaufrufen zum 3. und 6. Call beteiligt und hierzu im Auftrag aller Städte und Gemeinden einen Förderantrag gestellt. Für jeden Förderaufruf oder Call gelten etwas andere Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Zur Klärung dieser Bedingungen gibt es ein vorgeschriebenes Verfahren, die sogenannte Markterkundung. Hier mussten die verschiedenen Telekommunikationsunternehmen Angaben zur bestehenden und zur geplanten Versorgung machen.
Muss ich meinen Internetanbieter wechseln, wenn ich einen Glasfaseranschluss bekomme?
Im Kreis Soest bauen aktuell neun Telekommunikationsunternehmen, entweder gefördert oder privatwirtschaftlich, Glasfasernetze auf. Diese Netze sind "diskriminierungsfrei" - das bedeutet, dass jeder Anbieter, der auf dem Glasfasernetz anbieten möchte, dies auch tun kann, wenn er mit dem Besitzer der Infrastruktur die notwendigen vertraglichen und prozessualen Voraussetzungen dafür geschaffen hat. Der Fachbegriff hierfür lautet "Open Access". Dieser ist eine Bedingung bei staatlich geförderten Ausbauprojekten und beim privatwirtschaftlichen Ausbau freiwillig.
Sofern diese Voraussetzungen gegeben sind, können verschiedene Anbieter ihre Glasfaser-Internetprodukte über dieses Netz vertreiben. Der Endkunde kann dann zwischen den verschiedenen Anbietern frei wählen, die sich für dieses Glasfasernetz haben freischalten lassen. Im Laufe der Zeit werden sich aber mehr und mehr Firmen für das Netz entscheiden, womit die Auswahl der Anbieter steigen wird.
Warum wird in meinem Wohngebiet keine Glasfaser verlegt?
Eine häufig gestellte Frage, die nicht immer kurz beantwortet werden kann. Es gibt mehrere Möglichkeiten:
- Sie wohnen in einem Fördergebiet, aber der Glasfaserausbau hat vor Ort noch nicht begonnen.
- Sie wohnen in einem Gebiet, für das eine Nachfragebündelung erfolgreich durchgeführt wurde und der Ausbau hat noch nicht begonnen.
- Der privatwirtschaftliche Ausbau interessiert sich noch nicht für Ihren Ortsteil oder die Förderbedingung für Ihre Adresse ist nicht erfüllt.
In unserem Kartendienst zur Breitbandversorgung können Sie nach Eingabe Ihrer Adresse sehen, ob Sie in einem Fördergebiet oder einem privatwirtschaftlichen Ausbaugebiet wohnen und berücksichtigt werden.
Dort, wo es noch keine Glasfaserausbaupläne gibt, verfolgt der Kreis Soest mit seinen Kommunen zwei Ansätze: Um den privatwirtschaftlichen Ausbau voran zu treiben, führt der Kreis Soest permanent aufwendige Gespräche mit Investoren und Telekommunikationsunternehmen, um weitere Gebiete im Kreisgebiet an eine zukunftsfähige Glasfaser-Internetversorgung anzubinden und sorgt für eine optimale Vernetzung aller Beteiligten. Zudem beobachtet der Kreis Soest die aktuelle Förderlandschaft auf Landes- und Bundesebene.
Warum sollte ich mich für einen Glasfaseranschluss entscheiden? Welche Vorteile gibt es?
Nur mit der Glasfaser-Technologie bis ins Haus ist man für die Zukunft aufgestellt, denn für immer mehr Dienste wird eine höhere Bandbreite benötigt, beispielsweise für Videokonferenzen, Streamingdienste oder für Smarthome-Anwendungen.
Vorteile der Glasfaser-Technologie:
- Egal wie lang ein Glasfaserkabel ist, es kommt immer die gebuchte Bandbreite beim Kunden an. Das ist ein großer Unterschied gegenüber der Kupferleitung, die mit der Länge des Kabels an Leistung einbüßt.
- Wertsteigerung für die eigene Immobilie.
- Glasfaser ist GRÜN. Die Technologie braucht im Betrieb deutlich weniger aktive Komponenten, die Strom und Kühlung benötigen. Auch bei der Herstellung der Glasfaser wird wenig Energie benötigt.
- Mehr digitale Dienste können gleichzeitig genutzt werden, z.B. im Homeoffice, wenn Videokonferenzen genutzt werden, oder wenn Telemedizin zum Einsatz kommt.
- u.v.m.
Im folgenden Erklärvideo sind alle Vorteile kurz zusammengefügt.
Wo wird überall Glasfaser verlegt?
Es gibt viele Regionen im Kreis Soest, in denen das Glasfasernetz gerade ausgebaut wird. Den Großteil der Region wird privatwirtschaftlich von Telekommunikationsunternehmen ausgebaut. Es gibt aber auch zwei Bundesförderanträge, den sogenannten 3. Call und den 6. Call (Aufrufe) des Bundes. Auf der folgenden Karte sind alle Gebiete und ihre Baufortschritte aufgeführt.
Wie kommt das Glasfaserkabel in mein Haus?
Etwa 90 Prozent der Glasfaser-Hausanschlüsse werden mit dem sogenannten Erdverdrängungsverfahren hergestellt. Dabei werden lediglich zwei kleine Löcher benötigt: Eins an der Straße und eins direkt am Gebäude. Durch das Loch an der Straße wird anschließend mit einer „Erdrakete“ ein Schacht bis zum Loch am Haus gebohrt. Beete und gepflasterte Wege bleiben dabei erhalten und werden nicht beschädigt. Anschließend wird am Haus, oder auch im Keller oder im Erdgeschoss, ein Loch gebohrt, durch das ein Glasfaserkabel ins Gebäude gelegt werden kann. Zum Schluss wird das Loch ordnungsgemäß verdichtet und die Löcher an der Straße und am Haus wieder verschlossen.
Nur wenn das Erdverdrängungsverfahren wegen Hindernissen im Weg nicht möglich ist, beispielsweise bei vielen Fremdleitungen, muss in offener Bauweise gearbeitet werden. Dies stellt jedoch eine Ausnahme dar und ist nicht das gängige Verfahren.
Das Gigabitbüro des Bundes hat das Informationsheft "So kommt die Glasfaser zu Ihnen nach Hause" herausgegeben, in dem die einzelnen Schritte aufgeführt sind.
Im folgenden Erklärvideo werden die einzelnen Bauschritte gezeigt:
Wie sieht ein Glasfaseranschluss bei mir im Haus aus?
Für die Herstellung des Glasfaser-Hausanschlusses wird mittels Wanddurchführung das Glasfaserkabel in das Gebäudeinnere geführt und an den Abschlusspunkt Linie (APL) übergeben. Diese Durchführung durch die Gebäudewand wird im Anschluss wieder komplett abgedichtet und verschlossen. Der APL übergibt das Signal über ein weiteres Kabel an den optischen Netzwerkabschluss (ONT). Diese Komponenten sind im geförderten Hausanschluss enthalten und dem Hauseigentümer entstehen dadurch keine Kosten, wenn zuvor eine Grundstückseigentümer-Erklärung fristgerecht gegenüber dem Telekommunikationsunternehmen abgegeben wurde. Das Signal des optischen Netzwerkabschlusses wird mit einem einfachen LAN-Kabel an das Hausnetz bzw. an den Router weitergegeben. Hier besteht natürlich eine freie Routerwahl.
Tipp: Denken Sie daran, rechtzeitig als Grundstückseigentümer gegenüber dem jeweiligen Telekommunikationsunternehmen ihre Zustimmung für den Anschluss vom Anschlusspunkt bis ins Haus abzugeben.
Bei mir im Wohnort soll eine Nachfragebündelung gemacht werden. Was bedeutet das?
Die Breitbandversorgung ist in Deutschland eine Aufgabe der Privatwirtschaft. In welcher Kommune und in welcher Straße im Kreis Soest Haushalte und Unternehmen schnelles Internet erhalten, entscheiden Telekommunikationsunternehmen (TKU) nach den Regeln der freien Marktwirtschaft. Um den privatwirtschaftlichen Ausbau voranzutreiben, führt der Kreis Soest permanent aufwendige Gespräche mit Investoren und TKU, um weitere Gebiete im Kreisgebiet an eine zukunftsfähige Glasfaser-Internetversorgung anzubinden.
Wenn sich ein TKU dazu entscheidet, in einem Gebiet einen Glasfasernetzausbau durchzuführen, wird in den meisten Fällen vorher eine sogenannte Nachfragebündelung gemacht. Eine bestimmte Anzahl an Bürgern und Unternehmen verpflichten sich, per Vertrag, innerhalb dieser Abfrage für ein Produkt. Das TKU baut dann, falls sich vorab genügend Kundinnen und Kunden für Vorverträge finden, kostenfrei die neue Glasfaser-Infrastruktur im gesamten Vorvermarktungsgebiet aus.
Jeder sollte bei seiner Entscheidung bedenken, dass eine Glasfaserversorgung eine Investition für die Zukunft ist und keine Entscheidung auf Grundlage des aktuellen Bedarfs sein sollte. Jeder kann frei entscheiden - aber wenn eine Nachfragebündelung mangels Nachfrage scheitert, ist die Chance auf einen zukunftsfähigen Breitbandanschluss zunächst für lange Zeit vertan.
Es findet derzeit eine Nachfragebündelung im Ort statt. Warum sollte ich jetzt zur Glasfaser wechseln, wenn mir die aktuelle Geschwindigkeit reicht?
Wenn jetzt eine Nachfragenbündelung gemacht wird, bedeutet das, dass jeder Anwohnende heute die Chance hat, für die Zukunft vorzusorgen. Das Telekommunikationsunternehmen (TKU) möchte in der Region einen privatwirtschafltichen Glasfaserausbau machen, aber nur, wenn sich dieser Ausbau auch für das Unternehmen lohnt. Sprich, genügend Kunden vor Ort mitmachen. Ob sich später noch einmal eine solche Chance bietet und in der Region ein anderes TKU einen Ausbau vornehmen möchte, ist eher unwahrscheinlich. Es geht somit nicht um den heutigen Bedarf des Einzelnen, sondern um den künftigen Bedarf.
Müssen bei Mehrfamilienhäusern mehrere Glasfaseranschlüsse gelegt werden?
Pro Gebäude wird in der Regel ein Leerrohr verlegt. In diesem wird ein Glasfaserkabel mit mehreren Glasfasern verlegt, die pro Wohneinheit aufgeteilt werden können. Da aber jedes Telekommunikationsunternehmen (TKU) eine etwas andere Herangehensweise hat, empfiehlt es sich, Kontakt mit dem TKU aufzunehmen und die genaue Vorgehensweise mit diesem abzuklären.
Was mache ich als Vermieter, wenn meine Mieter keinen Glasfaseranschluss wollen bzw. keinen Vertrag mit dem TKU abschließen wollen?
Jedes Telekommunikationsunternehmen (TKU) hat eine etwas andere Herangehensweise, daher setzen Sie sich bitte mit dem zuständigen TKU in Verbindung.
Was ist, wenn ich später eine Etage vermieten möchte? Brauche ich dann einen weiteren Glasfaseranschluss?
Pro Gebäude wird ein Leerrohr verlegt. In diesem wird ein Glasfaserkabel mit mehreren Glasfasern verlegt, die pro Wohneinheit aufgeteilt werden können. Jedes Telekommunikationsunternehmen (TKU) hat eine etwas andere Herangehensweise, daher nehmen Sie bitte Kontakt mit dem zuständigen TKU auf.
Was mache ich mit meinem bestehenden Vertrag, wenn ich schon jetzt einen neuen Vertrag abschließen soll?
Die Telekommunikationsunternehmen (TKU) haben hierzu Regelungen. Es kann ein Anbieterwechselauftrag an das jeweilige TKU erteilt werden, aber kündigen Sie Ihren Altvertrag nicht eigenständig. Nur so kann sichergestellt werden, dass keine Doppelkosten anfallen. Der neue Vertrag beginnt erst, wenn der Altvertrag abgelaufen ist. Die beiden Telekommunikationsunternehmen regeln das untereinander und geben entsprechend Informationen.
Woher weiß ich, ob eine Nachfragebündelung erfolgreich war und ein Ausbau stattfindet?
Aktuelle Informationen dazu gibt es häufig auf der Projektseite des jeweiligen Telekommunikationsunternehmens, die den Ausbau begleitet. In unserem Kartendienst Breitbandausbau sind alle aktuellen Gebiete ausgezeichnet, die privatwirtschaftlich ausgebaut werden. Per Klick auf ihre jeweilige Region, erscheint ein Fenster mit allen wichtigen Informationen und Links zu der Projektseite.
Wie sieht der zeitliche Ablauf aus, wenn eine Nachfragenbündelung erfolgreich war?
Nach einer erfolgreichen Nachfragenbündelung und der Entscheidung des Telekommunikationsunternehmens einen Glasfasernetzausbau vor Ort durchzuführen, erfolgen im Anschluss: die Trassenplanung, die Leerrohrplanung, die Faserplanung, es werden Genehmigungen eingeholt, Tiefbaumaßnahmen werden durchgeführt, es erfolgt die Glasfasermontage und schließlich die Inbetriebnahme des Netzes. Je nachdem wie groß das Ausbaugebiet ist, kann dies circa 6 bis 12 Monate dauern.
Der aktuelle Stand der Baumaßnahmen ist im Kartendienst Breitbandausbau zu sehen:
Christoph
Hellmann
Kreishaus
Montag
08:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Dienstag
07:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Mittwoch
08:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Donnerstag
08:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitag
08:00 Uhr bis 12:00 Uhr
- christoph.hellmann@kreis-soest.de
Philipp
Bußmann
Kreishaus
Montag
08:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Dienstag
07:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Mittwoch
08:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Donnerstag
08:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitag
08:00 Uhr bis 12:00 Uhr
- breitband@kreis-soest.de