Startchancen von Jugendlichen verbessern

Zehn Jahre Jugendberufskooperation im Kreis Soest

Der gelungene Übergang von der Schule in den Beruf ist einer der entscheidenden Schritte ins spätere Leben. Für diesen so wichtigen Weg gibt es im Kreis Soest gute Leitplanken: Seit zehn Jahren kümmert sich die Jugendberufskooperation darum, die Startchancen von Jugendlichen zu verbessern und um die Persönlichkeitsentwicklung sowie die soziale und berufliche Integration junger Menschen zu fördern.

Jugendberufskooperation
30 Treffen in zehn Jahren: Die Jugendberufskooperation im Kreis Soest kümmert sich darum, die Startchancen von Jugendlichen zu verbessern und die Persönlichkeitsentwicklung sowie die soziale und berufliche Integration junger Menschen zu fördern. Foto: Pius Tillmann/ Agentur für Arbeit Meschede-Soest

Der Kreis Soest, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und die Jugendämter aus Soest, Lippstadt und Warstein kümmern sich mit ihren individuellen Kompetenzen gemeinsam darum, dass kein junger Mensch verloren geht. So steht es in einer im Sommer 2015 unterzeichneten Kooperationsvereinbarung. Beim 30. Austauschtreffen der Jugendberufskooperation zogen die Beteiligten eine Zwischenbilanz und waren sich einig, dass die Zusammenarbeit im Sinne der jungen Menschen sehr sinnvoll ist. 

Sascha Kudella, Dezernent für Jugend, Bildung und Soziales beim Kreis Soest, weiß: „Einige Jugendliche brauchen beim Übergang ins Berufsleben Unterstützung. Die Gründe dafür sind vielfältig und können im persönlichen, familiären oder sozialen Bereich liegen. Wir arbeiten eng zusammen, um den Jugendlichen, die Hilfe benötigen, passgenaue Angebote zu machen, denn ein guter Start in das Berufsleben ist für die gesellschaftliche Teilnahme extrem wichtig.“

Jedoch gebe es auch im ländlich geprägten Kreis Soest große Herausforderungen zu meistern: Das Thema Schulabsentismus steht seit vielen Jahren immer wieder auf der Tagesordnung der Jugendberufskooperation. Daher wurden im Rahmen des Austauschtreffens Maßnahmen vorgestellt, wie Kinder und Jugendliche mit schulvermeidendem Verhalten durch intensive Betreuung in Projekten wieder an die Schule zurückgeführt werden können. „Wenn wir uns nicht frühzeitig um diese Schülerinnen und Schüler kümmern, verlieren wir sie“, betont Martin Steinmeier, Geschäftsführer des Jobcenters, und weist auf die Wichtigkeit solcher Projekte im ganzen Kreisgebiet hin.

Detlef Möllers, Teamleiter Berufsberatung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, gibt einen Überblick darüber, wie viele Jugendliche am Übergang von der Schule in den Beruf aktuell noch eine Anschlussperspektive suchen und spricht hier konkret von 361 unversorgten Jugendlichen. Möglichkeiten, einen Ausbildungsplatz zu finden, gibt es indessen noch genug: Demnach stehen derzeit 794 Ausbildungsplätze zur Verfügung, wie Michaela Berkenkopf, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, weiß. Es gelte nun, alle vorhandenen Ressourcen im Übergangssystem zu bündeln, um den jungen Menschen Perspektiven auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf zu eröffnen, betont Detlef Möllers.

Deutlich benannt beim aktuellen Austauschtreffen wurden die Herausforderungen: So weist der Datenreport der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule – Beruf aus, dass 2,48 Prozent der Schulabgänger im Schuljahr 2023/24 die Schule ohne einen ersten Schulabschluss verlassen haben. Einen Grund dafür nennt Andrea Bergmann von der Kommunalen Koordinierungsstelle: „Viele schaffen den Schulabschluss aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht. Auch ein Übergang in Ausbildung ist ohne ein gewisses Sprachniveau kaum möglich. Da müssen wir gemeinsam noch nach Lösungen suchen!“

Die gemeinsamen Aufgaben der Agentur für Arbeit, des Jobcenters, der Jugendämter und der Bildungsregion im Kreis Soest bleiben also weiter bestehen. Es gehe darum, die guten bestehenden Angebote zur Förderung der beruflichen und sozialen Integration, zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen sowie zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen weiter auszubauen, unterstrich Andrea Bergmann.