Geplant war der Umzug der Lindenschüler nach Erwitte eigentlich in den laufenden Herbstferien. Verzögerungen in den Gewerken der verschiedenen Fachfirmen haben jedoch dazu geführt, dass dieser Zeitplan nicht eingehalten werden kann. So gibt es insbesondere Verzögerungen in der Fertigstellung der Elektrik, auch bedingt durch verspätete Lieferungen einzelner Komponenten. Damit konnten auch nachfolgende Bauleistungen erst später begonnen werden.
Der Kreis hatte das Gebäude im Dezember 2022 von der Stadt erworben. Ein in Auftrag gegebenes Gebäudegutachten nach dem vollständigen Auszug der Grundschule offenbarte einen umfangreichen Sanierungsbedarf, der in dieser Dimension zuvor nicht absehbar gewesen war.
Ein Umzug der Lindenschüler in den aktuellen Herbstferien wäre zwar theoretisch möglich gewesen, hätte aber diverse, auch sicherheitsrelevante Einschränkungen in einem dann nur provisorisch fertiggestellten Schulgebäude zur Folge gehabt. So hätten die Kinder unter anderem ausschließlich die Sanitäranlagen auf dem Schulhof nutzen können. Auch die Zuwegung zum Gebäude über einen für eine größere Personenzahl nicht ausgelegten Nebeneingang wäre aus Gründen der Sicherheit nicht hinnehmbar gewesen. „Die Sicherheit der Kinder ist unsere absolute Priorität. Deshalb haben wir uns gegen eine solche Lösung entschieden und nehmen die zeitliche Verzögerung in Kauf. Die Kinder und das Lehrpersonal können so im Februar in ein vollständig saniertes und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Gebäude ziehen“, betont Sascha Kudella, Dezernent für Jugend, Bildung und Soziales beim Kreis Soest.
Erwittes Bürgermeister Hendrik Henneböhl unterstützt die Entscheidung, auch wenn diese die Stadt bei der Sanierung und beim Umbau der Räumlichkeiten am Standort in Bad Westernkotten zeitlich unter Druck setzt. „Der Stadt verbleiben nunmehr sechs Monate, um die Räumlichkeiten für eine OGS-Nutzung umzubauen. Die Stadt Erwitte ist sich der Verantwortung gegenüber dem Kreis Soest und den Schülerinnen und Schülern der Lindenschule bewusst. Allerdings ist die letztmalige Verlängerung des Mietverhältnisses keine Selbstverständlichkeit, zumal ab dem nächsten Schuljahr ein erheblicher Bedarf an OGS-Plätzen am Standort Bad Westernkotten zu verzeichnen ist.“
Der Umzug der Lindenschule ist notwendig aufgrund des steigenden Platzbedarfs für Schüler mit einem Förderbedarf im Bereich Sprache. Der Kreis Soest geht für die Sanierung der ehemaligen Erich-Kästner-Schule von Kosten in Höhe von insgesamt rund acht Millionen Euro aus. Erfreulich: Aufgrund zahlreicher Eigenleistungen konnten die Kosten minimiert werden. Die Einsparprognose liegt bei rund 1,3 Millionen Euro. Das spätestens zum 28. Februar 2026 frei werdende Gebäude der jetzigen Lindenschule in Bad Westernkotten soll durch die Offene Ganztagsschule (OGS) der dortigen Astrid-Lindgren-Grundschule genutzt werden.