Bei allen Schwierigkeiten, die zum Teil auf den Personalmangel zurückzuführen sind, ist der WTG-Behörde eines besonders wichtig: „Wir sehen in unserer täglichen Arbeit die große Empathie und Fürsorgepflicht vieler Pflegekräfte sowie die zahlreich stattfindenden, täglichen Teilhabeangebote, die die Betreuungskräfte im sozialen Dienst leisten“, unterstreicht Katrin Dietz.
102 Regelprüfungen durchgeführt
Die WTG-Behörde des Kreises Soest prüft die Qualität in den Betreuungseinrichtungen zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner. Zuständig waren die zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2023 und 2024 für insgesamt 222 Betreuungsangebote, darunter 127 Einrichtungen mit insgesamt 6.530 Plätzen (2021/22: 112 Einrichtungen mit insgesamt 5.118 Plätzen). Neben zahlreichen Beratungen wurden insgesamt 102 Regelprüfungen durchgeführt. Außerdem wurden im Zuge von jährlich über 60 eingegangenen Beschwerden 23 Anlassprüfungen sowie 34 Nachkontrollen notwendig.
Beschwerden gab es beispielsweise über die Gabe von Medikamenten, die Wundversorgung oder auch über Grundpflegeleistungen wie die Körperpflege, die Unterstützung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und Mobilisation. Auch mangelnde Angebote zur Beschäftigung wurden beanstandet. Kritisiert wurde auch, dass das Personal häufig wechselt.
Dies zeigt sich auch in der Chef-Etage: „Auffallend hoch war erneut die Zahl der personellen Wechsel auf Leitungsebene“, berichtet Katrin Dietz mit Verweis auf die Zahlen: So wechselten im Jahr 2023 bereits 19 Einrichtungsleitungen und im Jahr 2024 noch einmal 28 Einrichtungsleitungen. „Viele gingen in Altersrente, etliche wählten aber auch neue berufliche Herausforderungen oder das Beschäftigungsverhältnis endete bereits innerhalb der Probezeit“, so Dietz.
Eine große Herausforderung für die Leitungen, auch das macht der Bericht deutlich, ist der Personalmangel, der sich mehr und mehr bemerkbar macht. Wenn kein eigenes Personal ausreichend vorhanden ist, greifen die Einrichtungsträger auf Leiharbeit zurück. „In manchen Fällen werden auch Plätze nicht belegt, um das vorhandene Personal nicht weiter zu überfordern“, sagt Michaela Schlummer.
Weitere Infos und Kontakt
Neben der Überwachung der Einrichtungen bietet die WTG-Behörde präventive Beratung, Ursachenermittlung bei Missständen sowie die Erarbeitung einzelfallbezogener Lösungen gemeinsam mit den Einrichtungen. Katrin Dietz: „Das ist zwingend notwendig für die Fortentwicklung einer individuellen und qualitativ hochwertigen Pflege und Betreuung im Kreis Soest.“
Die zuständigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind im Internet unter www.kreis-soest/pflegeatlas zu finden („WTG“ ins Suchfenster eingeben). Auf der Pflegeatlas-Startseite steht auch der Tätigkeitsbericht 2023/24 zum Download bereit.