Landrätin Irrgang: Gezielt Stärken weiter ausbauen

Kreisjubiläum als Ansporn, attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum gemeinsam zu gestalten

50 Jahre Kreis Soest – ein Jubiläum, das deutlich macht: Dieser Kreis versteht es, Chancen zu nutzen und die Zukunft zu gestalten. Gleichzeitig diene dieses Jubiläum, so erklärt Landrätin Eva Irrgang, als Ansporn: „Verwaltung und Politik, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen, Ehrenamt und Bürgerschaft – wir alle haben dasselbe Ziel, nämlich unseren Kindern und Enkelkindern intakte Strukturen zu vererben und unseren Wohlstand zu sichern. Das treibt uns an, und daran arbeiten wir jeden Tag.“

Stärken weiter ausbauen
Gezielt Stärken weiter ausbauen: Landrätin Eva Irrgang (2. v. r.) mit wfg-Geschäftsführer Markus Helms (l.), der Südwestfalen-Beauftragten beim Kreis Soest, Sonja Claus, und Gigabitkoordinator Christoph Hellmann (r.). Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

Ganz konkrete Projekte machten deutlich, wie nachhaltig dieser Weg in enger Zusammenarbeit zahlreicher Akteure gestaltet werde. „Wir nutzen unsere Handlungsspielräume ganz gezielt, um uns zukunftsfähig aufzustellen“, unterstreicht die Landrätin. Die vertrauensvolle Kooperation mit den Städten und Gemeinden sei dabei genauso selbstverständlich wie starke überkreisliche Partnerschaften in Südwestfalen und die enge Vernetzung mit der heimischen Wirtschaft über die wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH.

Beispiel Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Energie & Innovation:
Mit dem Projekt „Produktion Digital Südwestfalen – PLUS“ unterstützt die wfg Unternehmen des produzierenden Gewerbes im Kreis Soest praxisnah bei der digitalen und nachhaltigen Transformation – durch Impulse, Fördermittelberatung, den Aufbau von Netzwerken sowie Qualifizierungsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ergänzend begleitet das Vorhaben „Ce:FIRe – zirkulär.frugal.regenerativ“ Unternehmen Schritt für Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft – von der Analyse über die Vernetzung mit Lösungspartnern bis hin zu konkreten Umsetzungsprojekten. Aus den Aktivitäten der wfg entstehen regelmäßig Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsvorhaben, die direkt in der regionalen Wirtschaft realisiert werden. So steigen Innovationsgrad, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit im Kreis Soest spürbar. In den vergangenen Jahren wurden so beispielsweise für mehr als 30 Projekte gut 20 Millionen Euro an Forschungs- und Innovationsförderung in die Region geholt.

Darüber hinaus zahlen auch die Wasserstoffallianz, Digitalise Südwestfalen und ÖKOPROFIT auf diese Ziele ein, indem sie den Einsatz klimafreundlicher Energien fördern, digitale Wertschöpfungspotenziale erschließen und Betriebe bei Ressourceneffizienz sowie CO₂-Reduktion unterstützen. „Die Verbindung von Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Energie und Innovation ist der Schlüssel, um unsere regionale Wirtschaft zukunftssicher, klimaneutral und wettbewerbsfähig zu gestalten“, betont wfg-Geschäftsführer Markus Helms. Gemeinsam mit starken Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen schaffe die wfg dafür die passenden Strukturen und Netzwerke. 

Beispiel Klimaschutz und Klimafolgenanpassung:
Beide Aufgaben werden beim Kreis Soest von Experten Hand in Hand bearbeitet. Und für die großen Bemühungen, die Schutzbedürftigsten auf Wetterextreme wie Hitze, Dürre, Starkregen, Hochwasser oder Sturm vorzubereiten, wurde der Kreis Soest erst 2024 mit dem Gesundheitspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. 

Beispiel Arbeitsmarkt & Fachkräftesicherung:
Mit einem breiten Maßnahmenpaket stärkt die wfg die Fach- und Nachwuchskräftebasis im Kreis Soest. Dazu gehören Projekte zur MINT-Förderung in Schulen und Ausbildung, Beratungsangebote für Unternehmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Programme zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität sowie Initiativen zur Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke in der Region. Durch die Vernetzung von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Arbeitsmarktakteuren entstehen neue Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Karrierewege, die den Wirtschaftsstandort langfristig sichern. „Fach- und Nachwuchskräfte sind der zentrale Erfolgsfaktor unserer Wirtschaft. Mit gezielten Projekten sorgen wir dafür, dass der Kreis Soest auch in Zukunft ein attraktiver Lebens- und Arbeitsort bleibt“, so Markus Helms.

Beispiel Gesundheitsversorgung:
Das Projekt Arztlotse der wfg sorgt dafür, dass Medizinerinnen und Mediziner optimale Bedingungen vorfinden – von der persönlichen Beratung bis zur Förderung bei der Praxisgründung. So entstehen neue Standorte und bestehende werden gesichert, damit die Bürgerinnen und Bürger im flächenmäßig viertgrößten Kreis in NRW auch in Zukunft wohnortnah ärztlich betreut werden. Seit 2017 wurden so 40 Hausärztinnen und Hausärzte für den Kreis Soest gewonnen.

Digitalisierung spielt dabei übergreifend eine wesentliche Rolle. „Ob beim Projekt Smart Wood für den Arnsberger Wald, beim Zentrum digitale Pflege oder dem kompletten Bündel an REGIONALE-Projekten, die in den vergangenen Monaten in den Kreis Soest gegangen sind: Die Digitalisierung der Prozesse und Angebote ist der Erfolgsfaktor“, sagt Landrätin Eva Irrgang. Für eine der zentralen Rahmenbedingungen übernimmt der Kreis Soest ebenfalls Verantwortung: die digitale Infrastruktur. „Beim Breitbandausbau liegen wir deutlich über dem NRW-Durchschnitt: 45 Prozent aller Haushalte verfügen bereits über die Möglichkeit, einen Glasfaseranschluss zu buchen. Wenn die Ausbaugeschwindigkeit anhält, wird die flächendeckende Versorgung bereits Ende 2028 erreicht – und damit zwei Jahre vor dem bundesweiten Ziel“, erklärt Gigabitkoordinator Christoph Hellmann.

Davon profitierten die Bürgerinnen und Bürger genauso unmittelbar wie von den Projekten zur Quartiersentwicklung, zur Innenstadtgestaltung, zur kulturellen Begegnung oder zum digitalen Lernen und Arbeiten, die das Strukturprogramm des Landes, die REGIONALE 2025 für ganz Südwestfalen, erst ermöglicht hat. „Die Lebensqualität der Menschen im Kreis Soest wird beispielsweise durch Projekte der Städtebauförderung, aber auch des Tourismus konsequent gesteigert“, bringt es Sonja Claus, Südwestfalen-Beauftragte beim Kreis Soest, auf den Punkt und verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Erweiterung des Landschaftsinformationszentrums Wasser und Wald Möhnesee (LIZ). Über den Wettbewerb Erlebnis.NRW konnte sich die Gemeinde Möhnesee als Träger des Gebäudes EFRE-Fördermittel in Millionenhöhe sichern – mit einem Konzept, dass auf Synergien beruht, ziehen doch zusätzlich zur vorhandenen Belegschaft des LIZ nun auch die Kreis-Touristiker und die Geschäftsstelle des Naturparks Arnsberger Wald in die neuen Räumlichkeiten.

So entsteht im südlichen Kreisgebiet eine erweiterte Bildungseinrichtung für hochaktuelle und gesellschaftsrelevante Themen im modernen Design. „Das LIZ ist ein weiteres Beispiel für die gute Zusammenarbeit aller Akteure im Kreis Soest, die uns unseren Erfolg sichert, und auf diesem soliden Fundament lässt sich gut weiter aufbauen“, sagt Landrätin Eva Irrgang. 

Belegt werde das solide Wachstum der vergangenen Jahre im übrigen durch das kontinuierliche Vorrücken im Prognos Zukunftsatlas, in dem alle 400 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands miteinander verglichen werden. So lag der Kreis Soest 2010 noch auf Platz 196. Seither kletterte die heimische Region stetig weiter nach oben: 2013 gab es Platz 182, 2016 und 2019 Platz 171 und im Jahr 2022 noch Platz 158. In der jüngst erschienenen aktuellen Auflage des bundesweiten Vergleichs steht der Kreis Soest auf Rang 123 von 400.

„Wenn wir jetzt gezielt unsere Stärken weiter ausbauen und wie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten geschehen immer wieder mutig neue Wege einschlagen, dann ist mir um die Zukunft des Kreises Soest nicht bange“, erklärt Landrätin Irrgang.