Afrikanische Schweinepest: Wildschwein-Monitoring verschärft

Jäger müssen Blutproben nehmen – Kadaver online melden

Nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest im Kreis Olpe trifft der Kreis Soest weitere Vorsorgemaßnahmen. Ziel ist es, einen Ausbruch der Tierseuche im Wildschweinbestand möglichst früh zu erkennen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Deshalb müssen Jäger ab sofort von jedem erlegten Wildschwein eine Blutprobe zur Untersuchung auf die ASP entnehmen. Eine entsprechende Allgemeinverfügung tritt am 1. Juli in Kraft.

ASP-Kadavermelder
Der Kreis Soest hat unter www.kreis-soest.de/aspkadaver einen Kadavermelder eingerichtet. Hier kann der Fundort eines toten Wildschweins unkompliziert gemeldet werden. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

Jäger erhalten ab Dienstag, 1. Juli, die nötigen Probenröhrchen samt Probenbegleitschein in allen Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden im Kreis Soest. Außerdem kann das Probenmaterial im Foyer des Kreishauses, Hoher Weg 1-3 in Soest, abgeholt werden. Mit der Allgemeinverfügung setzt der Kreis Soest das landesweite ASP-Monitoring des NRW-Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz um. Die Kosten für die Testungen übernimmt das Land.

Kadavermelder online
„Wir tun alles dafür, einen ASP-Ausbruch im Kreis Soest zu verhindern“, sagt Kreisveterinärdirektorin Dr. Martina Poppe. „Falls es doch dazu kommt, ist es wichtig, einen Ausbruch möglichst schnell eingrenzen zu können.“ Denn das Virus, das die Tierseuche auslöst, ist tückisch: Es bleibt über lange Zeit auch in toten Wildschweinen hoch ansteckend. Daher müssen Kadaver schnell und fachgerecht aus den Wäldern transportiert werden. „Deshalb bitten wir nicht nur die Jägerschaft um Mithilfe, sondern alle, die im Wald unterwegs sind: Der Fundort eines toten Wildschweins muss uns umgehend gemeldet werden.“

Schnell und unkompliziert ist diese Meldung online möglich. Der Kreis Soest hat hierfür einen Online-Melder eingerichtet. Unter www.kreis-soest.de/aspkadaver können die Angaben zum Fundort gemacht werden. „Ganz wichtig“, betont Dr. Martina Poppe: „Beim Auffinden eines toten Wildschweins bitte das Tier nicht berühren und unbedingt auch keine Hunde mit dem toten Wildschwein in Kontakt kommen lassen.“ Für Menschen und andere Haustiere als Schweine ist die ASP ungefährlich. Da die Tierseuche aber hochansteckend ist, kann sie über kontaminierte Kleidung leicht über weite Strecken verschleppt werden.

Für Informationen und Rückfragen ist der Veterinärdienst des Kreises Soest per E-Mail an vetleb@kreis-soest.de erreichbar.

Hintergrund: Afrikanische Schweinepest
Bei der für den Menschen ungefährlichen Afrikanischen Schweinepest (ASP) tritt bei Schweinen sehr hohes Fieber auf. Erkrankte Schweine sterben in der Regel innerhalb von sieben bis zehn Tagen. Eine ASP-Impfung existiert nicht. Menschen können sich mit dem Virus nicht infizieren oder daran erkranken. Auch der Verzehr kontaminierter Lebensmittel ist für den Menschen ungefährlich.

Ursprünglich war das Vorkommen der Tierseuche auf Afrika begrenzt. Nachdem die ASP 2007 nach Georgien eingeschleppt worden war und sich von dort in die Nachbarländer ausgebreitet hatte, trat sie 2014 das erste Mal in den baltischen Staaten und Polen auf. In Deutschland wurde die ASP erstmals am 10. September 2020 in Brandenburg bei einem Wildschwein festgestellt. Mitte Juni 2025 ist die ASP in Kirchhundem im Kreis Olpe und damit zum ersten Mal in NRW aufgetreten.