Kleiner Gartenbewohner in Gefahr

Mähroboter nur tagsüber betreiben, um Igel & Co. zu schützen

Sie sind leise, effizient – und bringen kleine Gartenbewohner oft in Gefahr: Automatische Mähroboter sind aus vielen Gärten nicht mehr wegzudenken, doch sie bergen auch Risiken für nachtaktive Wildtiere wie den Igel. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Soest appelliert an alle Gartenbesitzer, bei der Nutzung der Geräte Rücksicht auf die heimische Tierwelt zu nehmen.

Kleiner Gartenbewohner
Kleiner Gartenbewohner in Gefahr: Der Kreis Soest hat ein Faltblatt zum Igelschutz herausgegeben. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

Das Problem: Igel fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich reflexartig zu einer Kugel zusammen. Dieses Verhalten, das sie in der Natur schützt, wird ihnen im Garten zum Verhängnis – denn Mähroboter erkennen sie oft nicht als Hindernis. Die Sensorik vieler Geräte reagiert zu spät oder gar nicht, sodass die Tiere von den scharfen Rotorblättern schwer verletzt oder getötet werden. Jährlich werden viele solcher Funde gemeldet.

Um Igel zu schützen, empfiehlt der Kreis Soest, den Mähroboter nur tagsüber zu betreiben. Da Igel vorwiegend nachts aktiv sind, sollten Mähroboter spätestens mit Einbruch der Dämmerung abgeschaltet werden. Wer Mähroboter nutzt, sollte außerdem auf Modelle mit Fliehkraft-Messern setzen und die Schnitthöhe möglichst hoch einstellen. Das senkt das Verletzungsrisiko nicht nur für Igel, sondern auch für andere Kleintiere wie Amphibien und Insekten.

Darüber hinaus leisten Igel einen wertvollen Beitrag im Garten: Als „natürliche Schädlingsbekämpfer“ fressen sie Schadinsekten und auch die eine oder andere Nacktschnecke und tragen so zu einem ökologischen Gleichgewicht bei.

Wer seinen Garten igelfreundlich gestalten möchte, kann bereits mit einfachen Mitteln viel bewirken:

  • Laub- und Reisighaufen oder ein spezielles Igelhaus als Rückzugsort anbieten
  • Hecken, Wildblumen und einheimische Pflanzen fördern die Biodiversität
  • Kleine Durchlässe unter Zäunen (mindestens 10 cm hoch) ermöglichen den Tieren das Wandern
  • Keine Gifte oder chemischen Mittel wie Schneckenkorn einsetzen
  • Wasserschalen bereitstellen (keine Milch!)
  • Offene Schächte und Teiche sichern
  • Bei Gartenarbeiten Rücksicht auf versteckte Quartiere nehmen, besonders im Frühjahr

Die Untere Naturschutzbehörde hat ein Faltblatt zum Thema veröffentlicht. Es liegt im Kreishaus aus und kann auf der Internetseite www.kreis-soest.de (Suchbegriff: Igel) heruntergeladen werden. Weitere Informationen bei der Unteren Naturschutzbehörde per E-Mail an naturschutz@kreis-soest.de. Hier kann das Faltblatt auch angefordert werden.

Faltblatt vorgestellt
Claus Cordes, Michael Hagenkamp und Alena Huth (von links) aus der Unteren Naturschutzbehörde stellen das Faltblatt vor. Zum Schutz der Igel sollten Mähroboter nur tagsüber betrieben werden. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest