„Wir alle wissen, dass die ersten Schuljahre und der Übergang in die weiterführende Schule entscheidende Phasen für die Bildungsbiografie eines Kindes sind. Doch vielen Eltern mit Zuwanderungsgeschichte sind die Strukturen und Prozesse im deutschen Schulsystem noch nicht so vertraut“, weiß Mirko Hein, Abteilungsleiter Schule, Bildung und Integration beim Kreis Soest. „Durch die Einführung von Elternmoderatoren und Elternmoderatorinnen möchten wir eine Brücke zwischen Schule und Elternhaus bauen.“
Das Projekt „Eltern mischen mit – Mitwirken heißt verändern!“ setzt hierbei auf Informationen und Austausch von Eltern für und mit Eltern. Die Elternmoderatorinnen und -moderatoren haben selbst eine Zuwanderungsgeschichte und kommen so leichter mit anderen Eltern mit Zuwanderungsgeschichte ins Gespräch. Auf ihre Aufgabe vorbereitet wurden die elf Frauen und Männer bei Qualifizierungen und Coachings. Die Kenntnisse über schulische Strukturen und die Rechte und Pflichten der Eltern sind dabei Eckpfeiler, die vermittelt wurden.
David Wotschel, stellvertretender Sachgebietsleiter im Kommunalen Integrationszentrum Kreis Soest (KI), würdigte die Arbeit und das Engagement der Eltern: „Ihre Mitwirkung ist entscheidend für den Bildungserfolg Ihrer Kinder. Sie leisten sehr wichtige Arbeit, dafür danke ich Ihnen.“
Nach der Zertifizierung können die Eltern in Eigenregie Veranstaltungen zur Elternbeteiligung in Bildungseinrichtungen durchführen. Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Soest unterstützt und begleitet die Elternmoderatorinnen und -moderatoren durch regelmäßige Netzwerktreffen. Das Projekt wird vom KI in Zusammenarbeit mit dem Elternnetzwerk NRW durchgeführt und durch Mittel des Landes NRW, bereitgestellt vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration sowie dem Ministerium für Schule und Bildung, und Mittel des KI Kreis Soest gefördert.
Wie wichtig die Mitwirkung, das Mitmischen, das aktive Einbringen auf Elternabenden und im Dialog mit der Schule sind, weiß Erol Ҫelik, Vorstandsvorsitzender des Elternnetzwerks NRW, aus eigener Erfahrung. Er betont: „Wir haben das Ziel, dass unsere Kinder eine erfolgreiche Bildungskarriere im deutschen Schulsystem machen, und dafür setzen wir als Eltern uns ein. Unsere Kinder sollen es leichter haben als wir selbst.“