Der Leiter des Sachgebiets Energie und Klima, Frank Hockelmann unterstreicht: „Hier im Kreis Soest haben wir uns auf den Weg gemacht, um unsere Region klimarobust zu gestalten. Dazu gehört auch eine starke soziale Infrastruktur, die gegen die unterschiedlichsten Wetterextreme gewappnet ist und damit ihre Arbeits-, Versorgungs- und Wettbewerbsfähigkeit sichert. Dies will der KLIMASICHER-Beratungsprozess unterstützen, der speziell auf die Bedürfnisse von Pflegeheimen wie Seniorenheime und Heimen für Menschen mit Behinderung zugeschnitten ist.“
Der Beratungsprozess „KLIMASICHER in sozialen Einrichtungen“ findet nach 2023 bereits zum zweiten Mal statt. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt mit dem Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2023 ausgezeichnet. An dem aktuellen Beratungsprozess nehmen neun Einrichtungen mit elf Standorten in neun Kommunen des Kreises teil. Der erste Workshop wurde am 30. April im Sitzungssaal des Kreishauses durchgeführt, der zweite Workshop folgt am 20. Mai.
Die teilnehmenden Einrichtungen sind:
- Seniorenheim Sonneneck GmbH & Co. KG, Bad Sassendorf
- Klinik Wiesengrund GmbH & Co. KG, Bad Sassendorf
- SeniorenZentrum „An den Salinen“ Betreiber GmbH, Erwitte-Bad Westernkotten
- Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria, Geseke
- AWO Wohnhaus Lippstadt, Lippstadt
- Elisabeth Wohn- und Pflegeheim, Möhnesee-Körbecke
- LWL-Wohnverbund Warstein, Warstein
- LWL-Wohnverbund Warstein/Standort Werl, Werl
- Wohnstätte Welver-Werl/zwei Gebäudestandorte in Welver, Welver
- Senioren-Zentrum St. Raphael, Wickede-Wimbern
In den Workshops erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jede Menge Wissen zur Klimaanpassung. Anschließend wird in individuellen Vor-Ort-Beratungen jeder einzelne Standort betrachtet. Für jede Einrichtung gibt es einen Steckbrief mit einer Betroffenheitsanalyse, die unter anderem aufzeigt, wie hoch das Risiko für den Standort mit Blick auf Überflutung oder Hitze ist. Eine Bestandsanalyse wird durchgeführt und als Ergebnis der Vor-Ort-Beratungen eine Maßnahmenempfehlungsliste erarbeitet. Diese dient als Basis zur Entscheidungsfindung für Maßnahmen zur Klimaanpassung.
Fachleute aus dem Klimaanpassungsmanagement, aus dem Gesundheitsamt und dem Sachgebiet Wasserwirtschaft beraten die Einrichtungen. Ziel ist die Erarbeitung eines Anpassungsplans, mit dem sich die Einrichtungen anschließend als „KLIMASICHER in sozialen Einrichtungen“ zertifizieren lassen können.
Auch unabhängig von dieser Beratung können sich soziale Einrichtungen sowie alle Bürgerinnen und Bürger des Kreises Soest über Überflutungsgefahren durch Starkregen und weitere relevante Daten informieren. Unter www.klimaatlas.nrw.de sind diese Daten einsehbar.
Hintergrund: „KLIMASICHER in sozialen Einrichtungen“
Der Beratungsprozess „KLIMASICHER in sozialen Einrichtungen“ ist eine Fortführung des Pilotprojekts KLIMASICHER, das zunächst der lokalen Wirtschaft dabei geholfen hat, sich den Herausforderungen zur Anpassung an den Klimawandel zu stellen. Insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen gilt es als erstes zu schützen und fit für den Klimawandel zu machen. Deshalb geht es im Kreis Soest mit den sozialen Einrichtungen weiter. Parallel dazu hat der Kreis Siegen-Wittgenstein als Kooperationspartner einen Beratungsprozess auf Kindergärten und Kindertagesstätten zugeschnitten. Beide Kreise stehen in engem Austausch und haben bereits im Pilotprojekt KLIMASICHER erfolgreich zusammengearbeitet.