Für Volker Karthaus, Geschäftsführer des WOL, wurden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: „Durch die Arbeiten entwickeln sich die Aue und das Gewässer nun wieder zu einem wertvollen Lebensraum der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt. Der Hochwasserabfluss wird in der Aue gedämpft und die Grundwasserneubildung gefördert. Durch den Neubau einer größeren Fuß- und Radwegbrücke und die Gerinneverbreiterung des Trotzbaches wurde der Hochwasserschutz für die Ortslage Millinghausen verbessert.“ Dass vor allem im Hinblick auf den Hochwasserschutz die Planung des Ingenieurbüros Berger (Bad Sassendorf), auf deren Grundlage die Untere Wasserbehörde beim Kreis Soest die Genehmigung erteilt hatte, goldrichtig lag, das erwies sich noch vor Ende der Bauarbeiten im Februar 2022, als ein auftretendes kleineres Hochwasser vollständig in die renaturierte Aue abgeführt wurde.
Die eigentliche Renaturierung wurde im Vorfeld durch zwei Maßnahmen vorbereitet. Das Dezernat für Bodenordnung der Bezirksregierung Arnsberg leistete erfolgreiche Arbeit und konnte eine Gesamtfläche von fast 14 Hektar über ein Flurbereinigungsverfahren für das Projekt zur Verfügung stellen. Außerdem wurde das Gebiet bereits 2015 für die extensive Rinderbeweidung eingezäunt. Die Gelder dafür und für die Anlage einer flach durchströmten Schilffläche stellte die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Soest bereit.
Die gesamten Bau- und Planungskosten der Trotzbach-Renaturierung betrugen rund 450.000 Euro. Sie wurden ebenso wie der Grunderwerb zu 80 Prozent durch Fördergelder der Bezirksregierung Arnsberg finanziert.
Während der laufenden Bauarbeiten erhielt die Bevölkerung bei Exkursionen Gelegenheit, sich über die Maßnahme vor Ort zu informieren. Weitere Projektinformationen sind auf den Webseiten des WOL zu finden (www.wol-nrw.de/aktuelles).